(Frede) Am Dienstag den 09. Mai hatten wir Mariel Távara Arizmendi aus Lima in Peru als Referentin in Osnabrück zu Gast. Mariel ist eine peruanische Psychologin und Frauenrechtsaktivistin und war unter anderem an der Initiierung und Koordinierung der Bewegung „Ni una menos“ beteiligt. Der Abend stand unter dem Titel Frauenrechte in Peru und hatte den Fokus auf sexuellen und reproduktiven Rechten. Wir haben uns sehr über das große Interesse an den Themen gefreut und dürfen stolz verkünden, dass 65 Menschen die Veranstaltung besucht haben.
Mariel hat zunächst einen kurzen Überblick über die generelle gesellschaftliche Situation in Peru gegeben, um dann genauer auf Frauenrechte vor Ort einzugehen. Sie prangerte an, dass es immer noch sehr wenig und schwachen Rechtsschutz für Opfer sexueller Gewalt gebe und beschrieb mehrere schwere Fälle sexueller Gewalt gegen Frauen, woraufhin sich in Peru am 13. August 2016 viele Frauen zusammenfanden, um für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Unter anderem fordern die peruanischen Frauen die Legalisierung von Abtreibungen, die momentan nur erlaubt sind, wenn die Schwangerschaft das Leben der Mutter gefährde. Und selbst in diesen extremen Fällen werde nicht immer eine Abtreibung durchgeführt, wie Mariel berichtete. Mariel hob besonders hervor, dass die Bewegung „Ni una menos“ nicht von irgendeiner höheren Instanz organisiert worden war sondern von den betroffenen Frauen selber ausging. So waren auch in den ersten Reihen der Demonstration Frauen vertreten, die direkt von sexueller Gewalt betroffen waren.
Darüber hinaus gab Mariel noch einen kleinen Überblick über die Zwangssterilisationen, die während der Diktatur von Alberto Fujimori in den 1990er Jahren vor allem an indigenen Frauen durchgeführt wurden.
Abschließend präsentierte sie ein Video von einer der friedlichen Demonstrationen der Bewegung „Ni una menos“, die von der peruanischen Polizei mit Wasserwerfern beantwortet wurde. Daran an schloss sich eine interessante und angeregte Diskussion über die angesprochenen Themen und Probleme.
Wir sind Mariel für ihren Vortrag sehr dankbar und auch dem Publikum für das rege Interesse!
Ein Link zu „ni una menos”: http://niunamenos.com.ar/