Jugend @Amnesty 2018 in Kassel

Das letzte Jugendtreffen von Amnesty International Deutschland fand unter dem Thema Menschenrechte im digitalen Zeitalter und dem damit verbundenen fünfjährigen Jubiläum seit den Snowden-Enthüllungen statt. Wir trafen uns am Wochenende des 23.11. bis zum 25.11 in der Ing-Schule, unweit der Jugendherberge, in der ein Großteil von uns unterkam.

Das erste Plenum fand Freitagabend nach einem gemeinsamen Abendessen statt. Hier wurden unter anderem die internationalen Gäste vorgestellt, die aus der Schweiz, Österreich, Ghana, Belgien, Mali, Portugal, Frankreich und Norwegen zu Besuch waren. Darauf folgte ein Kennenlernabend in der Jugendherberge.

Der Samstag begann mit dem zweiten Plenum. Generalsekretär Markus N. Beeko berichtete in einem Interview von seiner Arbeit und seinen Ideen für die Zukunft. Es sei wichtig, dass Menschen, die sich für die Menschenrechte einsetzen wollen, uns problemlos kontaktieren könnten. Auch sollten wir den Moment nutzen, um zu handeln. „Das ist doch jetzt die Zeit, in der wir gefragt sind“. Im Anschluss gab es eine Auswahl an unterschiedlichen Workshops zum Beispiel zu den Themen Antisemitismus in Deutschland, Staatshacking, NSU, Menschenrechtssituation von LGBTIQ-Menschen, Menschenrechtsbildung und Bezirksarbeit. Am Nachmittag fand eine Präsentation zum Thema menschenrechtliche Herausforderungen im digitalen Zeitalter von Constanze Kurz, der Sprecherin des Chaos Computer Clubs, statt. Im dritten und vierten Plenum wurde die Jugendvertretung gewählt und Amnesty Projekte weltweit vorgestellt.

Am Sonntag fanden Impulsvorträge, das fünfte Plenum und Treffen der AGs statt. Die AG Internationales lud an beiden Tagen ein, um mit den internationalen Gästen in Kontakt zu kommen und darüber zu informieren, wie auch wir international aktiv werden können.

Die diesjährige Aktion sollte auf die Pläne eines flächendeckenden Einsatzes von biometrischer Videoüberwachung in Deutschland aufmerksam machen. Aus diesem Grund, stellten wir mehrere Schminkstände im Tagungsort auf, an denen Interessierte ein „Anti-Facial-Recognition Make-Up“ bekommen konnten, welchesbestimmte Merkmale des Gesichtes verändern sollte. Dadurch sollten die Gesichtserkennungsalgorithmen nicht mehr anwendbar seien. Es gab zusätzlich oder stattdessen noch verschiedene Aussagen wie „Ich glaube nicht an Gott“ oder „Ich engagiere mich politisch für LGBTQI-Rechte“, mit denen man sich fotografieren lassen konnte, um auf den Umgang und die Veruntreuung von persönlichen Daten im Internet aufmerksam zu machen. Außerdem gab es noch einanschließendes Gruppenfoto.

Von Yvonne Krämer

21. Februar 2019